XL. Beinberger Gespräch
am Samstag den 05. Mai 2018
Mit Herrn Stephan Kühn
Thema: Ländliche Regionen abgehängt?
Für gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land
18:30 Uhr Beginn mit der Heiligen Messe
in der Wallfahrtskirche Maria Beinberg.
Anschließend Vortrag
von Herrn Stephan Kühn
Der Eintritt ist frei und die Veranstalltung ist öffentlich
Um was es geht:
In vielen ländlichen Regionen hat sich der Staat immer weiter zurückgezogen – Schulen und Ämter wurden geschlossen, der Nahverkehr ausgedünnt und die Polizeipräsenz reduziert. Wenn Politik den Gestaltungsauftrag nicht annimmt, muss sie sich nicht über den Vertrauensverlust und das Gefühl der Menschen abgehängt zu sein wundern.
In der unlängst veröffentlichen Studie „Rückkehr zu den politisch Verlassenen“ haben die Autoren hunderte Gespräche mit Menschen in rechtspopulistischen Hochburgen in Deutschland und Frankreich geführt, also dort wo AfD und Front National besonders erfolgreich waren.
Die gute Nachricht: Die Menschen zeigten sich kaum rassistisch, auch waren die meisten proeuropäisch. Sie wollen keine Grenzschließungen um Flüchtlinge abzuhalten, sondern besseren Nahverkehr und mehr Läden um die Ecke. Die Befragten haben das Gefühl, dass ihre eigenen Probleme von der Politik nicht bearbeitet werden.
Das muss sich ändern!
Jede und jeder soll gleiche Chancen haben, unabhängig davon, wo sie leben. Gleichwertige Lebensverhältnisse, das ist kein Textbaustein für Sonntagsreden, sondern ein Auftrag zum politischen Handeln. Die Kluft zwischen Großstädten und ländlichen Regionen darf nicht weiter wachsen. Während die Großstädte prosperieren, haben viele ländliche Regionen ohne Frage mit den Auswirkungen von Abwanderung und Alterung zu kämpfen. Statt sich mit dem Schrumpfen abzufinden, ist es Aufgabe von Politik, dem Trend etwas entgegenzustellen und ländliche Räume attraktiver zu machen.
Politik muss die Rahmenbedingungen so setzen, dass sich die Lebensverhältnisse in den Regionen nicht weiter auseinanderentwickeln.
Im Vortrag und der anschließenden Diskussion soll es darum gehen, wie genau das erreicht werden kann.
Zur Person:
Stephan Kühn wurde 1979 in Dresden geboren. Er wuchs in seiner Heimatstadt auf und legte 1998 sein Abitur ab. Nach dem Zivildienst studierte er Soziologie an der Technischen Universität Dresden.Sein Studium schloss er 2008 mit Diplom ab.
Anschließend arbeitete er als Referent in der grünen Landtagsfraktion in Sachsen. Von 2004 bis Anfang 2010 war Kühn Stadtrat in Dresden.
Bei der Bundestagswahl 2009 zog er erstmals für Bündnis 90/Die Grünen in den Bundestag ein.
Er ist Sprecher für Verkehrspolitik der grünen Bundestagsfraktion und Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Kühn engagiert sich in den fraktionsübergreifenden Parlamentskreisen Elektromobilität und Kulturgut Alleen.
Er betreibt neben seinem Dresdner Wahlkreisbüro ein Bürgerbüro in der östlichsten Stadt Deutschlands, in Görlitz.
Er spielt beim FC Bundestag, der Parlamentsmannschaft, Fußball.
Er hat einen Sohn.